Opening Day 2. June 2020, 12 – 21h. The artist is present Tuesday 2. June to Thursday 4 June, each day from 18 – 21h, for visitors to meet and speak with him in person.

Hannes Heinrich (*1989, Königsberg) studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. Karin Kneffel sowie an der Slade School of Fine Arts (UCL) London.

Das Hauptinteresse von Hannes Heinrich liegt darin Fragen und Denkprozesse sichtbar zu machen, dabei ist der Vorgang des Malens nicht nur Werkzeug sondern auch Inhalt des Bildes.

Durch das Übereinanderlegen von Rastern Farbräumen und Gesten mit tatsächlichem Licht und Schatten nimmt sich Heinrich die Illusion im Voraus zu wissen wie das fertige Bild am Ende aussehen wird. Der Gedanke oder die Bildidee wird erst durch das Malen vervollständigt und bekommt einen Sinn. Er verlangsamt damit nicht nur den Malprozess sondern auch den „Prozess des Schauens“. Das dabei entstehende Farbgewebe erschwert es der BetrachterIn, in gedachte Bildräume abzutauchen und holt ihn immer wieder an die tatsächliche Bildoberfäche zurück.

Heinrich untersucht so in seinen Arbeiten die theoretische Trennung von Repräsentation und Existenz eines Objekts anhand von Malerei. Wo ist die Grenze zwischen Wesen und Erscheinung und wie ist hier ein gemaltes Bild einzuordnen? Die Repräsentation wird zur eigenen Existenz oder Oberfäche wird zu Inhalt und Inhalt zu Oberfäche.

Fragen nach dem Unterschied zwischen Kopie und Original spielen dabei keine Rolle mehr. Vielmehr scheinen seine Arbeiten Wurmlöcher in eine freundliche Cartoon Welt zu sein, die voll von Simulakren und Kopien ist, in der keine Originale mehr existieren und in der Fragen nach Wahrheit oder Realität irrelevant erscheinen.

Diese Fragen beziehen sich zunächst ganz direkt auf das gemalte Bild, lassen sich aber nicht von einem eigenen Begriff von Welt, Realität oder der Wahrnehmung dieser trennen. Heinrichs Arbeiten wurden bereits u.a. bei Sotheby’s, München; Salon der Gegenwart, Hamburg; Display Gallery, London; Museen de Arte do Rio, Rio de Janeiro; und GIG Galerie gezeigt.