Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Pierre Puvis de Chavannes’ Gemälde Inter Artes et Naturam, entstanden um 1890. Es zeigt künstlerisch tätige Menschen in idealisierter, erhabener Landschaft, der Garten fungiert hier als Schnittstelle von Natur und Kultur, von freier und angewandter Kunst, in historischem Sinne auch als Grenze von Diesseits und Jenseits.
In ihren druckgrafischen Arbeiten setzt sich Stefanie Hofer seit langem intensiv mit dieser Wechselbeziehung von natürlicher und kultivierter Welt auseinander, der Garten als Grenzbereich ist als Ort der Reflexion und als Stellungnahme zum jeweiligen Zeitgeschehen zu lesen.
In dieser Ausstellung zeigt sie eine Reihe großformatiger Aquatinta-Arbeiten zu zeitgenössischen europäischen Landschaftsgärten. Hauptsächlich bezieht sie sich auf den Dichtergarten Little Sparta des schottischen Künstlers und Lyrikers Ian Hamilton Finlay (1925 – 2006), der mit diesem ungewöhnlichen Gesamtkunstwerk eine scharfe, ironische und zeitgenössische Interpretation des mythologischen Arkadiens geschaffen hat.
Hofers Arbeiten zeigen Einblicke in diesen Garten, verdeutlichen, wie Finlay aus Konkreter Poesie, Skulpturen und Tempelbauten sein Programm zur neoklassizistischen Wiederaufrüstung formte, um der Banalisierung und Säkularisierung unserer Kultur den Kampf anzusagen.
Der Betrachter kann nun in Beziehung zu diesen Orten treten, die gleich einem Bühnenbild im künstlerischen Prozess räumliche Transformationen erfahren haben: von der real gestalteten Natur des Gartens mit seinen zeit- und kulturgeschichtlichen Verweisen hin zu den Szenarien der Aquatinta-Arbeiten, welche den Garten als Schauplatz zeigen, der durch die fokussierten Qualitäten von Raumtiefe, Licht und Schatten subtil und präzise erfahrbar wird.
Nach einer Ausbildung an der Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk studierte Stefanie Hofer an der Akademie der Bildenden Künste München zunächst bei Albert Hien. Bei Karin Kneffel schloss sie ihr Studium 2015 als Meisterschülerin ab. Im Anschluss erhielt sie unter anderem das Stipendium für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München.
The title of the exhibition ‘Between the Arts and Nature’ refers to Pierre Puvis de Chavannes’ painting Inter Artes et Naturam, created around 1890, which depicts people engaged in artistic endeavours in an idealised, sublime landscape; the garden functions here as an interface between nature and culture, between free and applied art, and in a historical sense also as a border between this world and the beyond.
In her graphic works Stefanie Hofer has been exploring intensively this interrelationship between the natural and cultivated world. The garden as a border area can be read as a place of reflection and as a statement on current events.
In this exhibition she shows a series of large-format aquatint works on contemporary European landscape gardens. Her main focus is Little Sparta, the garden of Scottish artist and poet Ian Hamilton Finlay (1925 – 2006), who created a sharp, ironic and contemporary interpretation of the mythological Arcadia with this very unusual Gesamtkunstwerk.
Hofer’s works show insights into this garden, illustrating how Finlay created his program for neoclassical rearmament from concrete poetry, sculptures, and temple buildings in order to fight the banalization and secularization of our culture.
The viewer can now relate to these places, which have undergone spatial transformations like a stage set in an artistic process: from the real nature of the garden with its historical and cultural references to the scenarios of the aquatint works, which show the garden as a setting that can be experienced subtly and precisely through the focused qualities of spatial depth, light and shadow.
After her studies at the Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk (woodworking), Stefanie Hofer studied at the Academy of Fine Arts in Munich with Albert Hien. She completed her studies with Karin Kneffel in 2015 as a master student. Subsequently she received a scholarship for the visual arts from the City of Munich.